Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 668

1859 - Lübeck : Rohden
668 Xxv. §. 14. Blick in die Heidenwelt. ein Gemisch von Wahrheit und Lüge, so ist dennoch auch die entstellte Wahrheit Denen, die in der schwarzen Nacht des Heidenthums voll Sehnsucht nach einem Strahl des ewigen Lichtes seufzten, zu reichem Segen, ja zur Beseligung geworden, und die demüthige selbstverleug- nende, wenn auch irregeleitete Liebe der Missionare zu dem fremden Volk, ihr glaubenöfreudiger Eifer, dem Herrn mit Aufopferung aller ihrer Kräfte, selbst ihres Lebens zu dienen, muß auch unsererseits mit aller Anerkennung hervorgehoben werden. So ist in Amerika, wie in Ostindien und China auf weiten Gebieten die katholische Kirche gegründet, auf den östlichen und westlichen Küsten Afrika's hat sie sich erhoben, in den australischen Inseln hat sie sich festgesetzt. — Aus den katholischen Händen der Spanier und Portugiesen sind die Heidenländer (mit Ausnahme des Mittlern und südlichen Amerika) seit etwa zwei Jahrhunderten in die Hände der protestantischen Niederländer und Engländer übergegangen. Unser engeres deutsches Vaterland, welches nach Untergang der Hansa keine Seemacht mehr besaß, hat keine Colonieen in fernen Heidenlanden erworben. Diese Aufgabe fiel zunächst gänzlich auf die beiden zu Deutschland gehöri- gen Länder, welche sich leider zu ihrem und unserem Schaden von Deutschland losgemacht haben, auf Holland und Dänemark. Sie bil- den die natürlichen Seemächte des deutschen Landes. Von Däne- mark muß man sagen, daß es diese Aufgabe am wenigsten gefaßt und erfüllt hat. Nur ein einziger Punkt in der dänischen Geschichte kommt vor, bei dem wir mit Befriedigung verweilen können; die Zeit Friedrich's Iv. (1699—1730), auf die wir noch zurückkommen werden. Holland halte sogleich bei seiner Lostrennung von der spa- nischen Monarchie erkannt, daß seine Existenz abhinge von seinen Han- delsflotten, von seinen Unternehmungen in fernen Landen, von seiner Besitzergreifung in den Heidenländern. Es hat die ostindischen Be- sitzungen den Spaniern und Portugiesen aus den Händen gewunden. Seit 1600 hat es sein großes ostindisches Reich auf den Sunda-Jn- seln und Molukken, aufmalacca und Ceylon gegründet; 1620 wurde' Batavia gebaut, die prachtvolle Hauptstadt des ersten großen protestan- tischen Reichs in der Heidenwelt. Sofort zogen die protestantischen Prediger und Schullehrer Hollands unter die heidnischen Völker hin- aus. Auf allen Inseln, an allen Küsten erhoben sich neben den Re- gierungsgebäuden die protestantischen Kirchen und Schulen; und die willenlosen und urtheilsunfähigen Eingeborenen verließen alsbald die ka- tholischen Priester und Mönche, denen sie sich bis dahin anvertraut, und ließen sich in die evangelischen Gemeinden aufnehmen. Leider wur-

2. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 38

1859 - Lübeck : Rohden
38 Iv. §. 5. Die Cananiter am Meer (Phönizier). noch eben so reich, eben so mächtig, eben so einflußreich wie ehedem. Denn ihre Heimath war daö Meer. Auf dem Lande brauchten sie nur eine Stätte, wo sie wohnen, und Handelsstraßen, auf denen sie ihre Maaren empfangen und versenden konnten. Auf dem Meer breiteten sie ihre zahlreichen Flotten aus, und trugen das Silber von dem spanischen Tartessus, das Zinn von England, den Bernstein von Preußens Küsten, das Gold aus Mohrenland, das Elfenbein aus Afrika und aus Ostindien, die Gewürze aus Ceylon oder gar aus den Sunda-Inseln in die Häfen von Ezeongeber, Elath, Tyrus und Sidon. Und von den Hafenstädten machten sich dann die langen Züge der Karavanen auf und Maulthiere und Kameele trugen die kostbaren Maaren, die ihre Kaufmannsschiffe von fernher brachten, tief in die Länder hinein nach Aegypten (damals trieb Aegypten keinen Seehandel), nach Arabien und Mesopotamien, nach Armenien und Syrien. Juda aber mit allen seinen Nachbarstaaten brachte wiederum alle seine Erzeugnisse, seine rohen Producto nach den gewerbthätigen Cananltcrftädten. Dort wurde die Molle, die Gewebe, die Lein- wand gefärbt und bereitet, und dann wieder hinausgesandt in die fernen Colonicen auf den griechischen und italienischen Inseln und Küsten, am afrikanischen und spanischen Ufer, und an allen erreich- baren Punkten des Mittelmeers. Man muß das 27. Capitel des Ezechiel lesen, um einen Begriff zu bekommen von der ungeheuren Ausdehnung und Mannigfaltigkeit des Verkehrs und von der uner- hörten Pracht und Ueppigkeit in den Palästen dieser „Kaufleute, die Fürsten sind, und ihre Krämer die herrlichsten im Lande." Es hat sich mehrfach in der Weltgeschichte dieselbe Erscheinung wiederholt. Wir brauchen nur an Venedig und Genua zu erinnern im Mittel- alter, an Holland vor zwei Jahrhunderten. Aber kaum jemals scheint die Herrlichkeit eines kleinen das Meer beherrschenden Staates zu solcher Höhe gediehen zu sein, wie die der phönizischen Städte im Alterthum. Wie schon oben bemerkt, war der Anfangspunkt und ursprüngliche Hauptsttz der phönizischen Macht am mittelländischen Meer die Stadt Sidon. Von Sidon aus gingen jene frühesten Colonieen, die schon zu Mo sis und Josua's Zeiten nach Griechenland, Italien, Afrika und Spanien gesendet wurden. Von Sidon wurde Tyrus gegründet, oder richtiger die schon bestehende Stadt neu bevölkert und erweitert. Die Tochter aber ward allmälig größer und reicher als ihre Mutter, und in späterer Zeit war Sivon der Stadt Tyruö mehrfach unterthanig geworden. Von Tyrus aus verbreiteten sich die phönizischen Haudels- factoreien und Colonieen durch die dainals bekannte Welt. Die Erzeug-

3. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 154

1859 - Lübeck : Rohden
154 Xu. §. 2. Die griechischen Juden und ihre Einwirkung auf die Heiden. barn und Mitbürgern verharren, wie sonst wohl Gesetz und Sitte es gefordert hätte. Auf ihren jährlich wiederkehrenden Festreisen nach Jerusalem brachten nun diese griechisch gewöhnten Juden etwas von der geistigen Luft, in der sie athmeten, mit in den kleinen jüdischen Staat hinein, der noch als ein festabgeschlossener Mittelpunkt des echten Ju- denthums der heidnischen Umgebung gegenüberstand. Um diesen Mit- telpunkt herum hatten sich aber auch schon in nächster Nähe die Heiden selber gelagert. An den östlichen Grenzen jenseit des Jordan, im Norden und im Westen zog sich allmälig ein Gürtel neuangelegter oder frisch bevölkerter griechischer Städte herum. Eine ganze Reihe griechischer Städtenamen begegnet uns an der Küste des Mittelmeeres, wie Ptolemais, Pyrgos, Apollonia, am galiläischen See Skythopo- lis, Gadara, Hippos, etwas entfernter Paneas, Areopolis, Pella, Dion u. s. w. So fest und eifersüchtig auch die Juden zu Jerusalem seit ihrer Wiederkehr aus dem Exil die Verehrung des einen wahren Gottes, den Tempeldienst und die Geltung der mosaischen Gesetze ge- genüber der heidnischen Vielgötterei und Zuchtlosigkeit bewahrten, so lag doch für sie eine große Gefahr in der verführerischen Nähe der heidnischen Volksbildung; eine Gefahr, der sie keineswegs entgangen sind, wie wir aus der spätern Entstehung einer sadducäischen, d. h. einer heidnisch gesinnten Partei deutlich genug ersehen. 8. 2. Die griechischen Juden und ihre Einwirkung auf die Heiden. Nach dreien Seiten hin hatte sich der Strom der jüdischen Be- völkerung durch die Heidenländer ergossen, nach Aegypten, nach Syrien und Babylon, nach Klein-Asien und Griechen- land. Schon Alexander der Große soll eine bedeutende Zahl Juden und Samariter theils in seinem Heere verwendet, theils mit nach Aegypten genommen haben zur Niederlassung in der von ihm begründeten und rasch aufblühenden Stadt Alexandria. Immer neue Judencolonieen zogen die ptolemäischen Könige nach. Gleich der erste Ptolemäer soll 30,000 Juden als Besatzungen in die festen Oerter seines Landes vertbeilt tind ihnen gleiche Rechte mit seinen übrigen Unterthanen verliehen haben. Eben so hatte der erste S e- leucus zu den vielen tausend Juden, die noch von der Zeit des assyrischen und babylonischen Exils her in den Ländern jenseit des Eusrat wohnten, neue Tausende hinzugefügt und zum Lohn für die ibm geleisteten Kriegsdienste in die neu gegründeten Städte in Me- sopotamien ausgenommen. Von dort aus verbreiteten sie sich, den Kriegszügen der Seleuciden folgend, bis in die entferntesten Gegen- den des östlichen Asiens, bis nach Indien und nach China. Ueber- haupt scheinen bei den seleueidischen Königen die Juden sich nicht

4. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 190

1859 - Lübeck : Rohden
190 Xiii. §. 12. Beginn des Wettkampfes zwischen Rom und Karthago. stimmt war, aus einem griechischen und einem orientalischen. Mit den Griechenkräften, geführt von Pyrrhus, hatten die Römer eben ihren ersten Gang bestanden, und der Preis des Kampfes waren die schönen Landschaften Unter-Italiens gewesen. Unmittelbar daraus folgte schon ein anderer Kampf, in welchem die Römer auch mit den orientalischen Kräften sich messen sollten, zwar noch nicht auf orienta- lischem Boden, wie auch mit Pyrrhus noch nicht auf griechischem Boden, aber doch jetzt zum ersten Male außerhalb Italiens, auf dem Meer, auf den Inseln, auf der afrikanischen Küste. Das einzige orientalische Volk aber, dem wir außerhalb des Orients in westlicheren Bezirken begegnen, das also mit den westlich wohnenden Römern in Berührung kommen konnte, war das phönizische Handelsvolk. Die weit ausgreifenden Handelsniederlassungen der tyrischen und sidoni- schen Kaufleute bemerkten wir schon früher an fast allen Gestaden des westlichen Mittelmeers, an den Küsten Rordafrika's, Spaniens, Galliens. Bei Weitem als die mächtigste dieser phönizischen (latei- nisch: pönischen oder panischen) Colonieen stand Karthago da. In rastlosem Streben nach Reichthum und Länderbesttz hatte die schnell emporblühende Handelsrepublik allmälig die ganze Nordküste Asri- ka's von den Grenzen Cyrene's an bis zu den Säulen des Hercules sich unterthänig gemacht und beherrschte mit ihren zahlreichen und wohlgeübten Kriegsflotten die Inseln des Mittelmeeres und den nächstgelegenen Küstenrand Spaniens. Nicht immer waren es die ehrenvollen Wege offener Kriegführung und überwiegender Bildung, welche die Völker und Länder ihr unterwarfen, sondern öfter noch die ränkevollen Windungen einer treulosen Staatsklugheit und der Schre- cken barbarischer Grausamkeiten, womit diese Kinder Ham's im We- sten wie im Osten sich Bahn zu machen suchten. Denn hamitischer Götzendienst, verpaart mit Wollust und Mordsucht, hielt die Kartha- ger in gleichen Sündenketten gefangen, wie die Cananiter, und der Untergang der prachtvollen Handelsstadt am afrikanischen Strande er- folgte durch die Hand der göttlichen Gerechtigkeit um derselben Sün- den des Hochmuths und der Gottlosigkeit und des Geizes willen, wie der Untergang der Mutterstädte am Fuße des Libanon. Rom war vom Herrn ausersehen zum Zuchtmeister des hoffärtigen Geschlechts. Aber nicht plötzlich, nicht blitzartig einschlagend brach das Verderben über den stolzen Handelsstaat herein. Fast ein Jahrhundert hindurch dauerte das gewaltige Ringen, das wechselnde Obsiegen und Unter- liegen, ehe Karthago's Herrlichkeit unterging. Ihr war eine lange Gnadenfrist gegönnt, viel Raum und Aufforderung zur Buße ge-
   bis 4 von 4
4 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 4 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 2
5 0
6 1
7 0
8 0
9 0
10 0
11 2
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 1
23 1
24 1
25 0
26 0
27 1
28 0
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 2
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 1
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 1
15 0
16 0
17 2
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 1
27 0
28 1
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 3
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 1
53 0
54 0
55 1
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 1
65 0
66 0
67 0
68 0
69 1
70 0
71 1
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 1
78 0
79 1
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 3
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 0
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1
1 0
2 1
3 1
4 3
5 2
6 3
7 7
8 1
9 6
10 23
11 1
12 4
13 2
14 0
15 9
16 18
17 0
18 9
19 56
20 1
21 2
22 7
23 0
24 7
25 0
26 16
27 13
28 0
29 3
30 8
31 9
32 1
33 110
34 5
35 0
36 0
37 5
38 1
39 1
40 50
41 1
42 0
43 3
44 2
45 2
46 8
47 2
48 23
49 2
50 1
51 13
52 4
53 2
54 30
55 6
56 5
57 2
58 76
59 123
60 0
61 0
62 10
63 14
64 10
65 1
66 0
67 3
68 6
69 0
70 0
71 32
72 4
73 11
74 10
75 4
76 3
77 50
78 1
79 7
80 20
81 193
82 6
83 0
84 0
85 40
86 0
87 2
88 7
89 0
90 0
91 33
92 0
93 6
94 1
95 0
96 0
97 1
98 8
99 3
100 160
101 0
102 9
103 15
104 1
105 0
106 7
107 0
108 3
109 8
110 2
111 1
112 3
113 0
114 1
115 6
116 2
117 0
118 11
119 0
120 9
121 1
122 0
123 1
124 9
125 1
126 9
127 111
128 17
129 1
130 0
131 33
132 20
133 3
134 5
135 0
136 176
137 0
138 1
139 0
140 4
141 0
142 6
143 36
144 11
145 6
146 16
147 0
148 64
149 1
150 4
151 13
152 10
153 2
154 1
155 12
156 13
157 0
158 40
159 11
160 0
161 6
162 7
163 13
164 1
165 6
166 66
167 8
168 0
169 3
170 1
171 9
172 5
173 12
174 2
175 79
176 22
177 232
178 1
179 161
180 1
181 13
182 140
183 57
184 7
185 1
186 4
187 89
188 3
189 120
190 0
191 9
192 39
193 8
194 41
195 0
196 5
197 3
198 4
199 1